Chaos auf den Flughäfen – und kein Ende in Sicht!
Derzeit bekommen wir von den Kollegen immer häufiger besorgniserregende Rückmeldungen zu vielfältigen Problemen auf allen Flughäfen in Europa und zum Teil auch weltweit.
Hauptproblem sind extrem hohe Wartezeiten an den Kontrollpunkten, immer häufiger stornierte Flüge, immer mehr gewaltige Verspätungen und Massen von Gepäckstücken, die nicht ankommen. Inzwischen muss man bei jeder Flugreise damit rechnen, dass eine hohe Zahl von Gepäckstücken nicht ankommt. Ursprünglich war das mal eher die Ausnahme, in dieser Saison ist es die Regel.
Wir empfehlen den Kollegen folgende Vorgehensweise:
Wer unbedingt fliegen muss und sicher sein will, dass das Gepäckstück auch ankommt, sollte nur Handgepäck mitnehmen. Es behindert Euere komplette Arbeit und raubt jede Menge Energie, wenn Ihr Euch neben den ganzen anderen Problemen am Flughafen auch noch um Euer eigenes nicht angekommenes Gepäck kümmern müsst. Wahrscheinlich fehlen dann sowieso noch mehrere Koffer von Gästen.
An den Flughäfen lagern inzwischen in riesigen Hallen Unmengen von Gepäckstücken, die noch nicht registriert, geschweige denn an den Kunden weitergeleitet wurden. Es werden jeden Tag mehr und es wird Wochen und Monate dauern, bis das alles abgearbeitet ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gepäckstück noch während der Tour zugestellt wird, geht gegen “0”.
Die einzige Möglichkeit ist, selbst aktiv zu werden und nach dem Gepäck am Airport zu suchen. Wenn das denn zugelassen wird ……
Gepäckstücke werden in Europa normalerweise innerhalb von 1-2 Tagen an den Zielflughafen geschickt und dort nach Flugankunftstag sortiert. So kann man – vorausgesetzt man schafft es, in die Depots zu kommen – innerhalb von ca. 2-3 Stunden fündig werden. Es ist zwar mühsam, aber führt häufig zum Erfolg. Außerdem empfiehlt es sich, vor Ort am Flughafen Beweise zu sammeln. So kann es hilfreich sein, Verspätungstafeln, eigene Ankunftszeiten am Flughafen, Wartezeiten am Band etc. fotografisch zu dokumentieren. Ansonsten möglichst bald die benötigten Dinge einkaufen und die Quittungen zur Erstattung dann an die Fluggesellschaft schicken.
Hier noch der Bericht der Kollegin Karin Holzhauser, die auch selbst Reiseveranstalterin ist. Sie kam am 26.06. mit einer Gruppe aus Frankreich zurück:
„Von meiner Gruppe ist kein einziges Gepäckstück angeliefert worden. Keine Auskunftsperson, kein Supervisor war zugegen. Viele hundert Gepäckstücke standen völlig unbewacht im Raum. Jeder von uns hätte sich bedienen und mit einem Gepäckstück die Ankunftshalle verlassen können. Die Dame am Serviceschalter von ahs war völlig überfordert. Einen Telefonkontakt zu diesem Servicepartner von Air France gibt es nicht. Meine Mails werden nicht beantwortet.
7 meiner Reisegäste warten nun seit mehr als zwei Wochen auf ihr Gepäck. 19 Gäste haben nach und nach das Gepäck bekommen, ohne telefonische Ankündigung einfach vor die Haustür geliefert. ……… Wie sollen wir als Veranstalter unseren Verpflichtungen nachkommen, wenn wir so unzuverlässige Leistungspartner haben. ………. Es ist mir unverständlich, wie leichtfertig hier mit fremdem Eigentum umgegangen wird. Die Gepäckbeförderung ist Teil unseres Reservierungsvertrages.“
….. und Kollege Michael Ahrens:
“Gestern war Rückreise aus Island, mit unfreiwilliger “Übernachtung” auf dem Flughafen in Frankfurt, da mein Anschussflug nach Hamburg ganz kurzfristig annulliert wurde (ich wurde dann umgebucht auf heute Morgen 06:30h). An dem personell komplett unterbesetzten Service-Desk der Lufthansa warteten ca. 1000 weitere Gäste auf die Vermittlung einer Hotelübernachtung (sofern das Service-Dask überhaupt solange
besetzt war, wäre ich evtl. gegen Mitternacht endlich an der Reihe gewesen). Totales Chaos im Moment!”
…… und Karoline Höckmayr
“Beim jetzt letzten Einsatz war ich ohne Gepäck. Das kam nach Tagen, wurde dann vor meiner Ankunft im Hotel von einer fremden Gruppe eingeladen, mitgenommen und unterwegs stehengelassen. Eine böse
Überraschung …. Warte immer noch darauf, dass es auftaucht!!”
Harald Jung et al.,
Foto Karin Holzhauser