Fortbildung der Regionalgruppe München in der Synagoge Jakobsplatz
Am 29.10.2025 fand ein Treffen der Regionalgruppe München unseres Verbandes statt. Diesmal besuchten wir die große Münchner Synagoge. Um 17.00h trafen sich insgesamt acht Mitglieder und Gäste am St. Jakobsplatz.

Nach Begrüßung durch Frau Tiede, stellte diese uns zunächst das neu errichtete jüdische Gemeindezentrum vor, das unmittelbar neben der Synagoge liegt. Nach dem Mauerfall 1989 war die jüdische Gemeinde von ca. 4500 auf 9000 Mitglieder gewachsen. Daraufhin wurde ein Neubau beschlossen, den ein Saarbrückener Architekturbüro ausführte.
Das neue jüdische Gemeindezentrum teilten die Architekten in drei unabhängige Gebäude, die nah bei einander liegen. Ein Gebäude beherbergt das eigentliche Gemeindezentrum, ein anderes die Synagoge und ein drittes das jüdische Museum München. Das Gemeindezentrum wurde am 09.11.2006 eingeweiht.
Im Gemeindezentrum befinden sich neben einer Präsenzbibliothek eine jüdische Grundschule, das Verwaltungszentrum der jüdischen Gemeinde München sowie einer großer Vortragssaal mit fast 500 Plätzen. Der Vortragssaal ist nach Herbert Buda, einem großen Spender, benannt. Im Erdgeschoss befindet sich zudem das Restaurant Einstein mit koscherer Küche. Im Untergeschoß liegt die Mikwe, das jüdische Ritualbad.

Nach der Besichtigung führte uns Frau Tiede durch den unterirdischen „Gang der Erinnerung“ zur Synagoge. Die ursprüngliche große Synagoge war 1887 in der Nähe des Stachus (Karlsplatz) eingeweiht worden und bereits im Juni 1938 auf persönliche Anweisung Hitlers dem Boden gleichgemacht. Auf einer Seite des Gangs waren alle Namen der Juden Münchens aufgeführt, die zwischen 1933 und 1945 Opfer der Shoa wurden. 1933 hatte die Münchner Gemeinde etwa 4500 Mitglieder, von denen 3000 nach Osten deportiert wurden.
In München selbst hatten 84 Juden versteckt den NS-Terror überlebt. Sie bildeten die Keimzelle der neuen jüdischen Gemeinde nach dem Krieg. Inzwischen ist die Gemeinde München die größte jüdische Gemeinde Deutschlands.

Vor einigen Jahren fand man bei der Säuberung eines Isar-Stauwehrs einige Baureste dieser Synagoge. Ein Stein, der eine hebräische Inschrift trägt und ursprünglich über dem Eingang der alten Synagoge lag, befindet sich jetzt direkt vor dem Hauptsaal der Synagoge.
Der heutige Hauptsaal beeindruckt durch seine Dimension mit dem hohen Dach. Die Steine kommen aus Jerusalem. Die Sitzbänke sind aus Zedernholz aus dem Libanon.
