Verband der Studienreiseleiter beim Tourismusgipfel des BTW

Am 04.11.2019 fand im Berliner Hotel Adlon der 22. Tourismusgipfel des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) statt. Thema der Veranstaltung in diesem Jahr  „Tourismus in Zeiten des (Klima) Wandels“. Über 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Tourismuswirtschaft, Medien und Politik diskutierten und informierten sich darüber, wie sich aktiver Klimaschutz und (Reise -) Freiheit für alle Handelnden miteinander vereinbaren lassen. Für den Verband der Studienreiseleiter e.V. sind Roswitha Schlesinger und der Vorstandsvorsitzende Harald Jung gerne der Einladung des BTW gefolgt.

In seiner Eröffnungsrede betonte der Präsident des BTW Dr. Michael Frenzel, dass aus Sicht der Tourismuswirtschaft dringender Handlungsbedarf in Hinsicht auf Klimawandel und Klimaschutz besteht. Die Tourismusbranche ist bei diesem Thema Opfer und Täter (Verursacher) zugleich. Lösungen müssen allerdings auf gesicherten Fakten und Zahlen basieren. Populistische Forderungen in der gegenwärtigen Diskussion wie Verzicht, Verbote oder Verteuerung sind ein Irrweg und stellen keine langfristig durchdachte Gesamtlösung dar. Frenzel sprach sich daher dafür aus, dass Politik, Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam ihre Kräfte bündeln.

Die dramatischen Folgen des Klimawandels führte der Gründer des Potsdam–Institutes für Klimaforschung, Prof. Dr.Dr.h.c. Hans Joachim Schellnhuber, den Teilnehmern an Hand wissenschaftlichen Zahlenmaterials anschaulich vor Augen. „Wir haben zwei Jahrhunderte lang den Kosmos als Mülldeponie benutzt. Die Chance, die Welt zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu retten, liegt bei 18%“ , so das besorgniserregende Fazit des Professors.

In den anschliessenden Reden, Impulsvorträgen und Diskussionsrunden wurden neben dem Thema Klima auch  die sich verändernten Rahmenbedingen für Reisen thematisiert

Aus Sicht der Studienreiseleiter besonders interessant war das Podium „Wert der Pauschalreise – Geschäftsmodell mit Zukunft“.  Die Teilnehmer stimmten überein, dass es trotz der Thomas Cook-Pleite auch in Zukunft eine große Nachfrage nach Pauschalreisen geben wird. Sicherheitsversprechen und Verlässlichkeit werden vom Kunden aber deutlich genauer hinterfragt werden. Eine  vom Kunden immer stärker erwartete Individualisierung bei Pauschalreisen macht qualitativ höheren Service, mehr Flexibilität und  Fokussierung auf Einzelkomponenten notwendig.
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass ein guter Studienreiseleiters  in dieser touristischen Leistungskette ganz wesentlich zu einem reibungslosen Urlaub beiträgt. Konsens ist auch, dass dieser Mehrwert angemessen honoriert werden muss.

Mit einem Berliner Abend, der intensiv zum Networken genutzt worden ist, endete eine interessante und informative Veranstaltung

Harald Jung