Digitale Jahrestagung des DRV

Für den Verband der Studienreiseleiter e.V. nahmen Dr. Harald Jung und Roswitha Schlesinger an der digitalen  Jahrestagung des DRV teil.

Unter dem Motto „Krisen. Chancen. Perspektiven“ fand am 8. Dezember die Jahrestagung des DRV in Kooperation mit der ITB Berlin statt. Im Fokus der rein digitalen Tagung standen die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die einen Neustart der Touristikbranche im kommenden Jahr ermöglichen sollen.

Eröffnet wurde die Branchenveranstaltung von Norbert Fiebig, der im Gespräch mit Dirk Inger die Herausforderungen und Perspektiven für die Reisewirtschaft aufzeigte. Für eine Debatte mit und über den stationären Reisevertrieb zwischen Lockdown und Neustart war am Nachmittag der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung Thomas Bareiß gekommen. Im Gespräch mit Thomas Bösl, RTK/Reiseland, Vanessa Genter von Fox Touristik, Roman Müller-Böhm MdB (FDP) sowie Markus Orth von Lufthansa City Center erörterte er Wege aus dem Lockdown. Vor dieser Diskussionsrunde stellten Reisebüros Lösungswege und Denkansätze für den Weg aus der Krise vor.

Zum Thema Sicheres Reisen in Pandemiezeiten kamen am späten Nachmittag der Infektiologe Tobias Dingwerth, Mitglied des Krisenstabs Coronavirus der Lufthansa Group, Melanie Gerhardt vom Sicherheits- und Krisenmanagement der DER Touristik, sowie Volkmar Weckesser von Centogene, einem Anbieter von Corona-Testzentren an deutschen Flughäfen zu Wort. Live zugeschaltet von den Kanarischen Inseln war Enrique Talg von der Hotelvereinigung ashotel auf Teneriffa.

Prominentester Teilnehmer am Abend war Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. In seinem Impulsvortrag kündigte er weitere Hilfen für die Reisewirtschaft an. Er sagte die Touristik spiele eine bedeutende Rolle, schließlich trage sie auch zur Zufriedenheit der Menschen bei. Umso mehr bedrücke ihn, dass gerade in der Touristik die Insolvenzgefahr sehr hoch sei. Auf Nachfrage von DRV-Hauptgeschäftsführer und Moderator Dirk Inger, antwortete Altmaier, dass derzeit für einen Tourismusgipfel nicht die richtige Zeit sei. „Sobald es wieder losgeht mit dem Reisen, bin ich bereit für einen Gipfel, um auch auf Ihre Stellung in der Gesellschaft aufmerksam zu machen. Ich verspreche Ihnen, wir holen das nach.“ Auch wenn Altmaier nichts Neues verkündete, so hatte es doch den Anschein, er habe die Probleme der Branche im Großen und Ganzen verstanden.

Im Anschluss diskutierten der Bundesvorsitzende der SPD Norbert Walter-Borjans, der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach und der Vizepräsident des Deutschen Bundestages Wolfgang Kubicki (FDP) mit der Reisebranche. An dieser Diskussionsrunde nahmen wiederum auch DRV-Präsident Norbert Fiebig und Ute Dallmeier, Geschäftsführerin First Reisebüro Mönchengladbach und Mitglied im DRV-Vorstand, teil. Vor allem Bosbach flogen die Sympathien der rund 900 Teilnehmer zu. Top vorbereitet zeigte er, wie sehr ihn die Probleme der Reisewirtschaft beschäftigen.

Dass schnell gehandelt werden muss, darin waren sich alle Diskussionsrunden-Teilnehmer einig. Kubicki wies darauf hin, dass die im Zuge der Corona-Krise ausgesetzte Insolvenzantragspflicht zum 1. Januar 2021 wieder greift. Jetzt müsse schnell reagiert und nachjustiert werden.

 

Helga Becker

Vorstand