…..zum Fortbildungsseminar „UNESCO Welterbe – 100 Jahre Bauhaus“

Zum dritten Mal bot der Verband der Studienreiseleiter eine 4-tägige Fortbildung an und so fand sich am 05. November eine Gruppe von knapp 20 Reiseleitern in Weimar ein.

An den ersten beiden Tagen wurde die Stadt Weimar sowohl unter dem Fokus des UNESCO Welterbetitels „Klassisches Weimar“,  als auch als Gründungsort des Bauhauses betrachtet. Anna-Amalia-Bibliothek, Nationaltheater Weimar, die Schlösser u.v.m. besucht sicher jeder Weimar-Tourist bei seinem Aufenthalt.

Aber eine Führung in der Bauhausuniversität, der Besuch des Direktorenzimmers von Walter Gropius, ein mitreißender Vortrag des ehemaligen Kulturdezernenten Herrn Siebenbrodt,  aber auch der Besuch der Baustelle des „Haus am Horn“, dem einzigen wirklichen Bauhaus-Bau in Weimar – das sind Punkte, die in kaum einem touristischen Programm dabei sind. Das „Haus am Horn“, das gerade für das Jubiläum 2019 komplett renoviert wird, ist derzeit unzugänglich, aber für den Verband der Studienreiseleiter öffnen sich auch solche Türen!

Die Franckeschen Stiftungen in Halle/Saale, diese frühe Sozial-und Bildungsinstitution, die 2017 mit der Bewerbung um den UNESCO-Titel gescheitert ist, war den Studienreiseleitern trotzdem einen Besuch am dritten Tag der Fortbildung wert. Der soziale Ansatz, die Ausgestaltung – hier beispielsweise die Zitate im Treppenhaus, die den Besucher locker überspielen lassen, dass der Atem zum Aufstieg fehlt -, das skurrile Sammelsurium der Wunderkammer und natürlich die riesige Bibliothek beeindruckten uns nachhaltig. Für die Studienreiseleiter war entsprechend nicht nachvollziehbar, einer solchen Einrichtung nicht den Titel zuzusprechen.

Weiter in Dessau posierte die Gruppe für ein Foto zunächst an dem Bau, der am Vorabend und am selben Tag, an dem die Studienreiseleiter vor Ort waren, in allen Medien zu sehen war: der markante Bauhaus-Bau in Dessau! Die Stiftung Bauhaus hatte kurzfristig das Konzert von „Feine Sahne Fischfilet“ aus Sorge vor Unruhen abgesagt – wie kann man aktueller am Puls der Zeit sein?

Frau Brune-Soler vom Komitee der UNESCO Deutschlands erläuterte uns – trotz fast fehlender Stimme – in einem Vortrag die Bewerbungsvorgaben, den Bewerbungsprozess und die Vergabe des heiß begehrten Titels.

Am letzten Tag ging es mit Herrn Thinius von der Stiftung Bauhaus durch die Werkhallen, den Festraum, ein „Studentenzimmer“, das Direktorenzimmer und durch die Meisterhäuser – ein gelungener Abschluss der Fortbildung!

Mit viel Input, interessanten Erkenntnissen und schönen Stunden mit Kollegen verstreute sich die Fortbildungsgruppe nach einer kleinen Mittagspause wieder in alle Himmelsrichtungen des Landes!

Auf ein Wiedersehen in 2019!

Sigrid Wilckens für den Verband der Studienreiseleiter