39. Tag der Bustouristik in Duisburg

„Echte Starthilfe zum Re-Start“ lautete das Motto des 39. Tages der Bustouristik am 11. Januar 2021 für das neue Tourismusjahr.

Live aus der Mercator-Halle in Duisburg lieferten Experten und Politiker ihre Beiträge zum Re-Start der Branche. Virtuell trafen sich über 300 Teilnehmer aus der Bus- und Gruppentouristik, deren Geschäftspartner sowie namhafte Verbände, und Vertreter aus Politik und Wissenschaft. Alle nutzten gerne diesen online Erfahrungsaustausch, um Fragen und „Zwischenrufe“ einzubringen und sich an Umfragen zu aktuellen Thesen zu beteiligen. Moderiert von Johannes Hübner beleuchteten die Tourismusexperten verschiedene Blickwinkel auf die Branche in und nach der Krise.

Alle waren sich einig, dass das Verhalten der Kunden entscheidend für den Re-Start sein wird. Nur wer versteht, was die Kunden bewegt, kann sie auch bewegen, so der Tenor der Touristiker. Eine Umfrage unter den Teilnehmern, welche Themen zukünftig hohe Relevanz für die Kunden  haben werden, erbrachte folgende Ergebnisse:

  1. Was wird das Megathema für die Busreisebranche nach der Pandemie sein?

68 % Neuorientierung der Märkte und Kunden, 14 % Klimaschutz, 11 % Insolvenzschutz

3 % Brexit,  3 % Overtourism, ,

  1. Eintrittskarte Impfschutz? – Sollte ein Impfnachweis den Zugang zu den Reiseinhalten in Risikogebieten vereinfachen: Verkehrsmittel, Unterkünfte, Events, Grenzübergang etc.?

42 % JA,   47 % Nein,   10 % Keine Meinung

  1. Nach Corona – raus aus dem Preiskampf. Kann die Bustouristikbranche die Zäsur der Pandemie nutzen, um dem intensiven, harten Preiswettbewerb zu entkommen, zugunsten eines Qualitätswettbewerbs?

73 % JA,  27 % Nein

Nach Einschätzung der Konsumforscher ist die Reiselust der Kunden ungebrochen. Nach dem Ende der Pandemie könnte nach Meinung der Experten ein regelrechter „Reiseboom“ einsetzen. Die Nachfrage nach anspruchsvollen Kultur-, Bildungs- und Studienreisen mit geringen Teilnehmerzahlen wird  deutlich zunehmen. Eine Abkehr von der preiswerten Pauschalreise wird bereits von zahlreichen Touristikern prognostiziert.

Vom Re-Start wird vermutlich der Deutschlandtourismus als Erstes profitieren. Die Fachleute sind sich einig, dass sich dieser Trend aus 2020 noch verstärken wird. Viele Veranstalter haben bereits darauf reagiert und zahlreiche, auch zum Teil noch weniger bekannte Destinationen im Inland, in ihr Portfolio aufgenommen.

Immer wieder wurde weiterhin thematisiert, dass nach dem Ende der Krise fachlich und sozial kompetente Studienreiseleiter*innen der Schlüssel zu Reisen mit anspruchsvollen und lebendigen Inhalten sein werden. Gute Reiseleiter*innen sind „Geschenke des Himmels“, so der Vollblut-Touristiker Dr. Uwe Lorenz. Die Anforderungen an gute Reiseleiter*innen und ihre fachlichen Kompetenzen werden sich verändern und weiter steigen.

In seinem Schlusswort stellte der Organisator der Veranstaltung Dieter Gauf heraus, dass viele Faktoren zusammenwirken müssen: Politik, Wirtschaft, Gesundheitsschutz, Reisefreiheit, Produkte, Bedingungen in den Destinationen, Interessen von Kunden und Unternehmern sowie Besonderheiten der Bustouristik und deren Innovationen. So kann es laut eines Vertreters von VOLVO zukünftig Busse mit besserem Luftaustausch durch Ozontechnik geben.

„Die Krise hat den Wert von Reisefreiheit unterstrichen. Die innovative Branche hat bisher alle Krisen überlebt, sie wird auch diese positiv meistern. Die neue Normalität wird eine andere sein“ so das Fazit von Dieter Gauf.

 

Hannerl Neumann

Harald Jung

 

 

 

 

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